Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Oberpfalz

Vilzing

Wolfgang Janka (WJ) 

Pfarrdorf (Pfd)

Bezirk Oberpfalz, Lkr. Cham, Stadt Cham

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

[1118–1125](Kopie [um 1170])
Ǒdalricus de Vilcingin
[Mitte 12. Jh.](Kopie [um 1170])
Megingoz ... de Vilzingen
[um 1180]
Wolfram de Uilcingen
[1176–1183]
Sigehardus de Vilcingen
[1231–1234]
Viltzingen
[1301–1307]
ze Viltzing
1387
ze Villtzzing
1412
zu Fÿltzing
Kommentar
Nicht zutreffend ist die Identifizierung von [1125–1133] Vilice1, nach älterer Edition (mit Datierung auf ca. 1136) zitert u. a. von Ernst Schwarz2, mit Vilzing. Die Namenform gehört zu Vielitz/Lkr. Wunsiedel i. Fichtelgebirge. ― Ebenfalls nicht hierher, sondern evtl. zu Wilzing/Lkr. Rottal-Inn3, ist der Beleg [14. Jh.] Wilzing4 zu stellen, der im Register der Edition5 auf Vilzing bezogen wird.

Mundartformen

[fį̶lts̩en]
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Vilz 1
1. Basis
slaw. Personenname (Übername) *Bělьcь ›Sumpf; Gegend mit filzigem Bewuchs‹
vgl. alttschech. Personenname (Übername) Bělec 1
(nach Übernahme ins Deutsche: *Viliz-)
— oder —
bair.-ahd. *filz ›Sumpf; Gegend mit filzigem Bewuchs‹2
> mhd. vilz ›Filz; Moor, Moorgrund‹3
Namenbedeutung
›bei den Leuten des Viliz- (ins Deutsche übernommener slawischer Personenname)‹
4
— oder —
›bei den Leuten, die in/an sumpfigem Gelände mit filzartigem Bewuchs wohnen‹
5
Kommentar Falls die zuerst genannte Erklärung der Ableitungsbasis zutrifft, handelt sich um einen der im Raum Cham/Roding zahlreichen slawisch-deutschen Mischnamen auf-ing-.
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