Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Aichbaindt

Andrea Weber (AW) 

Weiler

Bezirk Schwaben, Lkr. Oberallgäu, Markt Wiggensbach

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1351
Wahbain
1453
Gut zum Wauchbains
1543
zum Achbam
1543
Achbaum
1557
zum Huobers oder Wachbains
1617
Auchbeins
1628
zum Achbaum
1651
Achbains oder Huebers
1819
Aichpaint
1877
Aichbaindt
Kommentar
Mitunter wurde die Siedlung Hubers (s. dazu Ortsartikel) zu Aichbaindt gezählt (Belege von 1557 und 1651).

Mundartformen

[ąiχbǫíⁿd]
[... ov ąiχbǫíⁿd]
Wiggensbach Alois Dicklberger 
»oiχbaínd, oiχboíⁿd«
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Aichbaindt 1
1. Benennungswort
möglicherweise ahd. Personenname(Übername) *Wāhbein
erschlossen durch Wortbildung
Kompositum
1. Grundwort
ahd. bein ›Knochen, Gebein; Bein (als Glied des menschlichen Körpers)‹1
2. Bestimmungswort
ahd. Adjektiv wāhi ›schön, kunstreich bearbeitet, zierlich‹2
vgl. germ. Personennamenstamm *Wāh- 3 (möglicherweise zum Adjektiv ahd. wāhi zu stellender, aus Ortsnamen erschließbarer Personennamenstamm)
(vgl.:)
(für eine eitle Person?)
Namenbedeutung
möglicherweise
›Siedlung des Wāhbein‹
4
Kommentar Dass der Ortsname schon früh nicht mehr verstanden wurde, ermöglichte die falsche Abtrennung von w im 16. Jahrhundert und hat verschiedene Umdeutungen mit sich gebracht: Die Formen auf Ach- lassen an frühnhd. ache ›fließendes Gewässer‹5 denken, gelegentlich wurde das Grundwort -baum eingedeutet. Der Anschluss des Bestimmungsworts an die Baumbezeichnung Eiche und des Grundworts an das Appellativ nhd. Beunde ›Privatgrundstück (im Gegensatz zur Gemeinweide)‹6, dialektnah als -baind(t) verschriftet, ist wohl vom Namen der nahen, heute nicht mehr bestehenden Siedlung Aichenbaind beeinflusst7.
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