Ortsname

Obermagerbein


Weiler (W)
Bezirk Schwaben, Lkr. Dillingen an der Donau, Gde. Markt Bissingen
→ Ortsdatenbank

Historische Schreibformen

1455

Obermagerbain
1468

ObernMagerbain
1559

Durmagerpain
1560

Obermegerbain
1574

Dürrmagerbain
1593

Obermagerbein

Mundartformen

[obəmagəbǫ̃i]
[... aov obəmagəbǫ̃i naov]
BissingenAD

Namenerklärung

Ober
3.
·
mager
2.
·
bein
1.
1.
Grundwort
mhd.
bein ›Knochen; Bein‹1
2.
Bestimmungswort
mhd.
Adjektiv *mager ›mager‹2
3.
Zusatz (sekundär)
fnhd.
Adjektiv *ober ›in der Landschaft höher gelegen‹3
4.
Zusatz (temporär)
fnhd.
Adjektiv *dürr ›dürre, trocken, mager‹
<
mhd.
Adjektiv dürre ›dürre, trocken, mager‹4
Namenbedeutung
möglicherweise
›(Siedlung auf) Terrain mit magerem, steinigem Boden, wo der weiße Kalkstein in den Feldern und Wäldern an Knochensplitter erinnert‹5
Ober
2.
·
magerbein
1.
1.
Benennungswort
mhd.
Personenname (Übername) *Magerbein
erschlossen durch Wortbildung
Kompositum
1.
Grundwort
mhd.
bein ›Knochen; Bein‹
2.
Bestimmungswort
mhd.
Adjektiv mager ›mager‹
2.
Zusatz (sekundär)
fnhd.
Adjektiv *ober ›in der Landschaft höher gelegen‹8
3.
Zusatz (temporär)
fnhd.
Adjektiv *dürr ›dürre, trocken, mager‹
<
mhd.
Adjektiv dürre ›dürre, trocken, mager‹9
Namenbedeutung
›beim Magerbein‹10
Kommentar
Da der noch undifferenzierte Ortsname schon im 12. Jahrhundert belegt ist (vgl. die Ortsartikel Untermagerbein und Burgmagerbein), kann die Bildung des Ortsnamens (ohne Zusatz) im Mittelhochdeutschen angesetzt werden bzw. kann der vorliegende (wohl jüngere) Ortsname auch im Sinne von ›zum oberen Magerbein‹ interpretiert werden.
Lexer I, Sp. 159.Lexer I, Sp. 2007.FWB-online.Lexer I, Sp. 497.Reitzenstein, Lexikon schwäbischer Ortsnamen, S. 81.Lexer I, Sp. 159.Lexer I, Sp. 2007.FWB-online.Lexer I, Sp. 497.10 Eigenmann, HONB Nördlingen, Nr. 138.

Weitere Literatur

  • Seitz, HONB Dillingen, Nr. 245.
  • Vgl. auch die Literatur zu Untermagerbein (Markt Bissingen) ODB_S00007670 
    Vgl. auch die Literatur zu Burgmagerbein (Markt Bissingen) ODB_S00005302