Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Wittislingen

Wolfgang Janka (WJ) Andrea Weber (AW) 

Markt

Bezirk Schwaben, Lkr. Dillingen an der Donau, Markt Wittislingen

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

[10. Jh.](Chronik zu 973; Kopie [11. Jh.])
ad oppidum quod nominatur Witegislinga
zu dem befestigten Ort, der W. heißt
1214
Grifo plebanus de Witisilingin
Grifo, Pfarrer von W.
1220
Witegisiligin
Grifo, Pfarrer von W.
1231
Kirche in Witisgelingen
[1253 bis 1264]
aput dominum Heinricum de Witeslinge
bei Herrn Heinrich von W.
[1319]
Witteslingen

Mundartformen

[wįdįsliŋɐ]
[ouf wįdįsliŋɐ]
Wittislingen Alois Dicklberger 
[wįdįsleŋǝ]
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Wittisl 1·ingen 2
1. Basis
westfrk. Personenname (Vollname) *Widugīsil
vgl. ahd. Personenname (Vollname) Witigīs 1
— oder —
ahd. Personenname (Vollname) *Adalgīsil 2
— oder —
westfrk. Personenname (Vollname) *Widigīsil
2. Suffix
ahd. Suffix -ing- (Zugehörigkeit)3 im Nom. Pl. -inga
— oder —
im Dat. Pl. -ingum, -ingun
Namenbedeutung
›bei den Leuten des Widugīsil/Widigīsil‹
4
Kommentar Der zugrundeliegende Personenname ist nicht als »Witigisilo«5 anzusetzen und als Koseform zum Personennamen »Witigis« zu bewerten (die Ableitung von Kosenamen auf -il(o) von zweigliedrigen Vollnamen ist nicht nachweisbar). Es liegt vielmehr ein Kompositum mit dem Erstglied Widu- / Widi- (nach vollzogener hochdeutscher Lautverschiebung: Witu- / Witi-) und dem Zweitglied -gīsil vor. Dieses ist vor allem in westfränkischen und westgotischen Personennamen der Merowingerzeit nachweisbar (vgl. Austrighysel, Badegisil oder Leudegisil6).
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