Ortsname

Leipheim


Stadt (St)
Bezirk Schwaben, Lkr. Günzburg, Gde. Stadt Leipheim
→ Ortsdatenbank

Historische Schreibformen

[1063-1077]
Kopie 12./13. Jh.; Druck 1862
Gumpred von Liebheim
[1133-1135]
Kopie um 1175
Adalbero de Libheim
1225

in Liphein
1287
Kopie 1692-1693
de Liphaim
1326
Kopie 14. Jh.
in foro ... Leypheim
1355

von Liͤphein
1367
Kopie 16. Jh.
von Leipheim
1428

ze Lipphan
1458

zu Leipheim
1596

Leippa
[um 1750]

Leipheim . Ein ... Städtlein

Mundartformen

[lêipǝ]
[uv lêipǝ nậ]
BibertalAD

Namenerklärung

Leip
2.
·
heim
1.
1.
Grundwort
ahd.
*heim ›Wohnsitz, Heimstatt‹
>
mhd.
heim ›Haus, Heimat‹1
2.
Bestimmungswort
möglicherweise
ahd.
lība ›Schonung‹2
vgl.
mhd.
underlībe ›zeitweise eintretende Schonung und Ruhe‹3
(evtl. in der Bedeutung ›Schutz‹; vgl. altisländisch hlīf ›Schutz, Schutzwaffe, Helm‹)
––– oder –––
ahd.
līb ›Leben; Leib, Körper‹4
Namenbedeutung
möglicherweise
›Schutz bietende Heimstatt‹5
––– oder –––
›Heimstatt ... [semantischer Bezug des Bestimmungsworts unklar]‹6
Kommentar
Auch wenn ahd. lība ›Schonung; *Schutz‹ appellativisch offenbar nur einmal bezeugt ist7, erscheint dieser Ansatz zumindest aus semantischer Sicht am plausibelsten. Gegen Kaufmanns8 und Reitzensteins9 Vorschlag eines Personennamens zum Stamm Lība- spricht die Tatsache, dass bei einem als Bestimmungswort fungierenden Personennamen eine genetivische Fügung zu erwarten wäre, sich aber in keiner einzigen vorliegenden Form ein Genetivflexiv zeigt, obwohl der Ortsname schon relativ früh belegt ist.
Lexer I, Sp. 1216.EWA V, Sp. 1228.Lexer II, Sp. 1790.Ahd. Wb. V, Sp. 874‒885.AWAW Vgl. EWA V, Sp. 1228.Kaufmann, Förstemann Erg.-Bd., S. 235.Reitzenstein, Lexikon schwäbischer Ortsnamen, S. 230.