Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Holzen

Wolfgang Janka (WJ) 

Pfarrdorf

Bezirk Schwaben, Lkr. Augsburg, Gde. Allmannshofen

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1166
Arnoldus de Holzen
1242
Kloster qui dicitur Holze
›das H. heißt‹
[1277 oder früher]
ze dem Holz zem Holtz
1500
Sant Johanns zum Holtz
1583
zum Closter Holltz zum Holltz
1607(Chronik zu 1152)
zue S. Johaniß Cappellen... Neuwasser
1657
S. Joannis Bapt. in Closterholzen
1791
von dem Kloster Holzheim an der Schmutter... Holzheim, gemeiniglich Kloster Holzen genannt, hieß anfaͤnglich Neuwasser
Kommentar
Der von Reitzenstein1 hierher gestellte Beleg [12. Jh. 1. Viertel] (Kop. um 1175) Harthnit de Holzen2 ist auf Holzhof/Lkr. Dillingen a. d. Donau (s. dort) zu beziehen3. Möglicherweise ist auch 1166 Arnoldus de Holzen (s. oben) dort zu verorten.
1 Kein citationCluster mit der ID: CITATION-48182 Kein citationCluster mit der ID: CITATION-48193 Kein citationCluster mit der ID: CITATION-4820

Mundartformen

[hôltsə]
[... âov hôltsə]
Allmannshofen Alois Dicklberger 
[glōɐšdr̥hōltsə]
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Holzen 1
1. Benennungswort
mhd. holz ›Wald, Gehölze‹1 im Dat. Sg. holze
2. Zusatz (temporär)
und dialektal
nhd. Kloster ›Kloster‹2
Namenbedeutung
›(Kloster am) Wald‹
3
Neu 2·wasser 1
1. Grundwort
mhd. waӡӡer ›Wasser (als Element, als Meer, See, Fluss etc.)‹4
2. Bestimmungswort
mhd. Adjektiv niuwe ›neu‹5
Namenbedeutung
›neues, am Wasser (an der Schmutter) gelegenes Kloster‹
6
Kommentar Der alte Name »Neuwasser« (lat. Nova Aqua) des Klosters Holzen, der sich auf die Lage im Tal der Schmutter bezog7, war anscheinend nach dem 12. Jahrhundert nicht mehr in Gebrauch. Die Angleichung von »Holz« an die zahlreichen Ortsnamen auf -en ( Hausen, Holzen usw.) ist erst seit dem 17. Jahrhundert sicher bezeugt; 1166 Holzen kann nicht eindeutig lokalisiert werden.
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