Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Adelzhausen

Sarah Rathgeb (SR) Wolfgang Janka (WJ) 

Pfarrdorf

Bezirk Schwaben, Lkr. Aichach-Friedberg, Gde. Adelzhausen

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

782(Kopie [824 bis 848])
ego Adalhelm... hereditatem meam in loco qui dicitur Adalhelmeshusir
ich Adalhelm [schenke] meine Erbschaft in dem Ort, der A. genannt wird
815(Kopie [824 bis 848])
in loco Adalhelmeshoua
in dem Ort A.
852
ad Adalhelmeshusun
zu A.
[1279 bis 1284]
inferius Adoltshusen... Adoltshusen
1331
pei Adeltzhausen... ze Nidern Adelzhusen
[1347 bis 1350]
Adelczhausen
1831
Adelshausen, Adelzhausen
Kommentar
Laut der Erstnennung aus dem 8. Jh. übergibt ein Adalhelm dem Hochstift Freising sein Erbe in dem Ort, dessen Name denselben Personennamen enthält. Die Belege [1279–1284] inferius Adoltshusen und 1331 ze Nidern Adelzhusen lassen erkennen, dass temporär ein niedriger gelegener Ortsteil vom Hauptort unterschieden wurde.

Mundartformen

[âdl̥shą̂́osn̥]
[ôǝlᵈshą̂́osn̥]
Sielenbach Alois Dicklberger 
[ǭldshąusn̥]
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Adelz 2·hausen 1
1. Grundwort
ahd. hūs ›Haus, Wohnstätte‹1 im Nom Akk. Pl. hūsir
— oder —
im Dat. Pl. hūsun
2. Bestimmungswort
ahd. Personenname (Vollname) *Adalhëlm 2 im Gen. Sg. *Adalhëlmes
3. Zusatz (temporär)
fnhd. Adjektiv *nidere ›unter, niedrig, tief‹ im Dat. Sg. *nideren
< mhd. nidere ›unter, niedrig, tief‹3
Namenbedeutung
›Häuser des Adalhëlm‹
4
— oder —
›bei den Häusern des Adalhëlm‹
5
Kommentar Der Beleg von 815 [Kopie 824–848] zeigt einen einmaligen Grundwortwechsel zu ahd. hof.
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