Geschichte Bayerns
Ortsname

Stoffels

AW
Einöde (E)
Bezirk Schwaben, Lkr. Oberallgäu, Gde. Markt Wiggensbach
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Historische Schreibformen

1522

auf dem Stoffel
1593

Stoffels
1617

auf dem Stoffel
1623

Stoffels
1818

Stoffels

Mundartformen

[štofl̥s]
[... ọf štofl̥s nouv]
WiggensbachAD
»štofls«
Dertsch, HONB Kempten, Nr. 1206.

Namenerklärung

Stoffels
1.
1.
Benennungswort
wohl
Personenname (Kosename) Stoffel 1
Namenbedeutung
wohl
›beim Stoffel‹2
Kommentar
Der Ortsname Stoffels kann kaum, wie von Dertsch3 erwogen, auf einer Flurbezeichnung »Stoffel = Hügel«(zu ahd. stouf ›Fels‹4) beruhen, denn zum einen stellt sich die Frage, ob das Deminutivsuffiv-le(in) nicht (analoge) Umlautung ou>öü bewirkt hätte (vgl. schwäb. Stäufle ›Zweiglein‹5), zum anderen wäre für ahd./mhd. ou vor Fortisfrikativ im rezenten Dialekt eher ein Diphthong des Typs ao zu erwarten6. Jedenfalls führt auch Fischer7 unter dem Lemma Stauf keine Ortsnamenbelege mit dem Monophthong o auf. Im Beleg von 1593 ist erstmals die Angleichung an die genetivischen Ortsnamen bezeugt.
1 Schwäbisches Wörterbuch V, Sp. 1791 f.2 AW3  Vgl. Dertsch, HONB Kempten, Nr. 1205.4  Vgl. Schnetz, Flurnamenkunde, S. 31.5 Schwäbisches Wörterbuch V, Sp. 1670.6  Vgl. SBS V, S. 485, Kt. 124.7 Schwäbisches Wörterbuch V, S. 1670 f.