Ortsname

Oberlöchlers


Weiler (W)
Bezirk Schwaben, Lkr. Ostallgäu, Gde. Rettenbach a. Auerberg
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Historische Schreibformen

[um 1175]

Ottilia von Lochirn
1315

Löchern
[16. Jh.]

Lecherer
[17. Jh.]

Lechler
Anm.:  keine Quellenangabe bei Dertsch
1818

Loͤchlers
1964

Oberlöchlers
Kommentar
Ober- und Unterlöchlers wurden offenbar bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als zusammengehörend betrachtet.

Mundartformen

»lechlǝr«

Namenerklärung

Ober
2.
·
löchlers
1.
1.
Benennungswort
wohl
mhd.
loch ›Loch; verborgener Wohnungs- oder Aufenthaltort, Versteck, Höhle‹1 im Dat. Pl. löchern
2.
Zusatz (sekundär)
nhd.
Adjektiv ober ›oberhalb befindlich‹2
Namenbedeutung
wohl
›bei den Löchern [vermutlich mit Bezug auf geologische Gegebenheiten]‹3
Kommentar
Der Ortsname kann nicht mit Dertsch4 zu mhd. lōch ›Gebüsch, Wald, Gehölz‹5 bzw. zu einer davon abgeleiteten Insassenbezeichnung *lȫhǟren ›bei den Waldleuten‹ gestellt werden, da erstens für mhd.ȫ im Dialekt ein Diphthong des Typs zu erwarten wäre6. Auch der Reibelaut x für h wäre erklärungsbedürftig. Im Beleg [16. Jh.] Lecherer zeigt sich erstmals ein vom ursprünglichen Ortsnamen abgeleiteter Insassenname, aus dem durch partielle Dissimilation von r zu l vor r in der nachfolgenden Silbe Lechler werden konnte (Beleg [17. Jh.]). Daraus ist dann der rezente genetivische Ortsname hervorgegangen.