Ortsname

Tiefenmühle


Ortsteil [nicht amtlich]
Bezirk Schwaben, Lkr. Donau-Ries, Gde. Stadt Harburg (Schwaben)
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Historische Schreibformen

1371

mul diu genant ist ze dem Tübelfurt
1445

auf de Müle genant Tübelfurt
1491

Teufelsfurth
1525

Teuffellmul
1564

die Duiffenmül
[1616-1651]

Tiefenmühl
1682

Tieffenmühl oder alten Schriften nach Tübelsfuhrt
1832

Tiefenmühle

Mundartformen

[tīǝfǝmīl]

Namenerklärung

Teufels
2.
·
furth
1.
1.
Grundwort
mhd.
vurt ›Furt‹1
2.
Bestimmungswort
mhd.
tiuvel ›Teufel, Dämon‹2 im Nom. Sg. tiuvel
––– oder –––
im Gen. Sg. tiuveles
Namenbedeutung
›(Mühle an der) Furt, an der ein Dämon haust‹3
Tiefen
3.
·
mühle
1.
1.
Grundwort
fnhd.
*müle ›Mühle‹
<
mhd.
mül ›Mühle‹4
2.
Bestimmungswort
fnhd.
teufel ›Teufel, Dämon, böser Geist‹5
3.
Bestimmungswort
fnhd.
Adjektiv tief ›tief‹6 im Dat. Sg. tiefen
<
mhd.
Adjektiv tief ›tief‹7
Namenbedeutung
›Mühle, an der ein Dämon haust‹8
––– oder –––
›zur tief gelegenen Mühle‹9
Kommentar
Da ‒ anders als in der erhobenen Mundartform ‒ beim Adjektiv tief und ebenso beim Appellativ Teufel im Basisdialekt Realisierung mit einem Diphthong des Typs ui zu erwarten wäre (nicht umgelauteter Diphthong mhd. ui10), kann der Wechsel des Bestimmungswort mit Umdeutung aufgrund lautlicher Ähnlichkeit zusammenhängen.
Lexer III, Sp. 615.Lexer II, Sp. 1448 f.AWLexer I, Sp. 2221.FWB-online.FWB-online.Lexer II, Sp. 1432.AWAW10 SBS V, Kt. 87.