Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Unterlöchlers

Andrea Weber (AW) 

Weiler

Bezirk Schwaben, Lkr. Ostallgäu, Gde. Rettenbach a. Auerberg

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

1315
Löchern
[16. Jh.]
Lecherer
[17. Jh.]
Lechler
Anm.:  keine Quellenangabe bei Dertsch
1818
Loͤchlers
1964
Unterlöchlers
Kommentar
Ober- und Unterlöchlers wurden offenbar bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als zusammengehörend betrachtet.

Mundartformen

Bidingen Alois Dicklberger 
 Weitere Informationen zur Lautschrift

Namenerklärung

Unter 2·löchlers 1
1. Benennungswort
wohl mhd. loch ›Loch; verborgener Wohnungs- oder Aufenthaltort, Versteck, Höhle‹1 im Dat. Pl. löchern
2. Zusatz (sekundär)
nhd. Adjektiv unter ›tiefer gelegen‹2
Namenbedeutung
wohl
›bei den Löchern [vermutlich mit Bezug auf geologische Gegebenheiten]‹
3
Kommentar Der Ortsname kann nicht mit Dertsch4 zu mhd. lōch ›Gebüsch, Wald, Gehölz‹5 bzw. zu einer davon abgeleiteten Insassenbezeichnung *lȫhǟren ›bei den Waldleuten‹ gestellt werden, da erstens für mhd. ȫ im Dialekt ein Diphthong des Typs zu erwarten wäre6. Auch der Reibelaut x für h wäre erklärungsbedürftig. Im Beleg [16. Jh.] Lecherer zeigt sich erstmals ein vom ursprünglichen Ortsnamen abgeleiteter Insassenname, aus dem durch partielle Dissimilation von r zu l vor r in der nachfolgenden Silbe Lechler werden konnte (Beleg [17. Jh.]). Daraus ist dann der rezente genetivische Ortsname hervorgegangen.
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