Geschichte Bayerns
Historische Ortsnamen – Regierungsbezirk Schwaben

Blindheim

Sarah Rathgeb (SR) Andrea Weber (AW) Wolfgang Janka (WJ) 

Pfarrdorf

Bezirk Schwaben, Lkr. Dillingen an der Donau, Gde. Blindheim

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Ortsdatenbank Bayern (Bavarikon)

Historische Schreibformen

Mundartformen

[blēde]
Blindheim Alois Dicklberger 
[blę̄̃de]
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Namenerklärung

Blind 2·heim 1
1. Grundwort
ahd. *heim ›Wohnsitz, Heimstatt‹
> mhd. heim ›Haus, Heimat‹1
2. Bestimmungswort
ahd. Adjektiv blint ›blind; dunkel‹2
Namenbedeutung
möglicherweise
›im Trüben, im Nebligen gelegene Wohnstätte (im Gegensatz zu Glauheim [s. dort])‹
3
— oder —
möglicherweise
›Wohnstätte ohne Verkehrsanbindung nach Süden‹
4
Kommentar Reitzenstein5 tendiert zum mhd. Adjektiv blint mit der Bedeutung ›wertlos‹ (im Hinblick auf die Lage der Siedlung unwahrscheinlich) und nicht zu einem Personennamen. Gegen den Personennamen spricht, dass in der Überlieferung nie eine Genetivendung nachzuweisen ist und solche Endungen im 12. Jahrhundert in der Regel noch (teilweise) erhalten sind. Seitz6 bevorzugt den Personennamen und argumentiert mit der Bildung von Reihungen, die freilich bei Personennamen in Bestimmungswörtern von -heim -Namen nicht sicher nachweisbar sind. Es liegt vielmehr das Adjektiv ahd. blint zugrunde, dessen Bedeutung entweder über einen angenommenen Gegensatz zur möglichen Bedeutung ›glänzend‹ des Bestimmungswortes von ( Unter -) Glauheim als ›trüb, neblig‹ oder im Hinblick auf die Lage als ›ohne Ausgang nach Süden‹ erschlossen werden kann.

Weitere Literatur

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